Mit ihrem Album "Infest" waren Papa Roach Anfang der 2000er Teil der kommerziell erfolgreichen Nu-Metal-Welle. Gegründet wurde die US-amerikanische Metal- und Rockband gut zehn Jahre davor, 1993 in Vacaville. Ihr Maskottchen: Eine Kakerlake. Zur aktuellen Besetzung gehören Sänger Jacoby Shaddix, Gitarrist Jerry Horton, E-Bassist und Rhythmusgitarrist Tobin Esperance und Schlagzeuger Tony Palermo. Der Bandname war die Idee von Sänger Jacoby Shaddix. Dessen Großvater hieß "Roatch", wurde aber auch mit dem Spitznamen "Papa" angesprochen. Bis heute regnete es für die Band zahlreiche Auszeichnungen für Plattenverkäufe. Weltweit verkauften Papa Roach über 25 Millionen Alben.
Was vor und nach "Last Resort" geschah
Shaddix, Horton und die Gründungsmitglieder Will James und Dave Buckner kannten sich schon seit der Schulzeit. Mit ihrer Band wurden sie schnell zu einer lokalen Größe, nicht zuletzt, weil sie schon damals Konzerte für Deftones, Fu Manchu oder Suicidal Tendencies eröffneten. Die eigenständig produzierte EP "Potatoes for Christmas" wurde der erste kleine Erfolg der jungen Musiker. Jetzt musste das erste Album her. Will James wurde 1994 schon wieder aus der Band geworfen. Sein Nachfolger wurde Tobin Esperance. Erst 1999 kamen die Jungs an einen Vertrag und konnten ein Studioalbum aufnehmen. Mit "Infest" feierte die Gruppe ihren bis heute größten kommerziellen Erfolg. In den USA und Deutschland landete das Debütalbum auf Platz fünf, in Großbritannien auf Platz neun. Ausgezeichnet wurde es mit Dreifach-Platin und Doppel-Plain sowie Silber und Gold. Die ausgekoppelte Single "Last Resort" wurde bekanntlich ein Hit, eroberte die Charts und die Hitlisten. Auszeichnungen waren nur die logische Folge. Die Musiker konnten bereits Größen wie Limp Bizkit von sich überzeugen. Das zweite Album "Lovehatetragedy" konnte nur bedingt an diesen Erfolg anknüpfen. Die Gruppe wurde experimentierfreudiger und setzte jetzt auch auf Punk-Elemente. Mit "The Paramour Sessions" blieben Auszeichnungen für Plattenverkäufer erstmals aus. 2008 verließ Dave Buckner Papa Roach. Kurz darauf stieß Tony Palermo zur Band. Auch die folgenden Alben wie "Metamorphosis" und "The Connection" waren keine neuen Meilensteine.
Der Abschied vom Nu-Metal
Zu Beginn ihrer Karriere hatten sich Papa Roach klar dem Genre Nu-Metal zuordnen lassen, auch wenn sie im Gegensatz zu Gruppen wie Limp Bizkit und Linkin Park weniger auf Rap- und Hip-Hop-Einlagen gesetzt hatten. Bereits in ihrem zweiten Album verlagerten sie den Schwerpunkt auf ein dominierendes Gitarrenspiel. Mit "The Paramour Sessions" kamen auch Gothic-Rock-Elemente ins Spiel. Der spätere Stil wird deshalb oft als Alternative Rock bezeichnet. Bis heute konnten Papa Roach nicht an den großen Erfolg ihres Debütalbums anknüpfen. Inspiration kommt von Crossover-Bands wie Faith No More, Rage Against the Machine, Beastie Boys, Fugazi, Red Hot Chili Peppers, Biohazard, Suicidal Tendencies und Henry Rollins. Aber auch klassische Bands wie Black Sabbath, Led Zeppelin, Metallica und Pink Floyd und Hip-Hop-Gruppen wie Cypress Hill und Run-D.M.C. haben die Musik der Band beeinflusst.