Judas Priest

Judas Priest

Seit den 70ern eine der einflussreichsten Bands im Heavy-Metal-Genre

Leder- und Nietenkluft sind hier Standard: Bei der britischen Heavy-Meta-Band Judas Priest. Gegründet wurde sie 1969 in Birmingham. Zur aktuellen Besetzung zählen Sänger Rob Halford, E-Gitarrist Glenn Tipton, E-Gitarrist Richie Faulkner, E-Bassist Ian Hill und Schlagzeuger Scott Travis. Mit Songs wie "Breaking the Law", "United" und "Living After Midnight" waren Judas Priest auch über die Metal-Szene hinaus erfolgreich. Sie gelten seit den 70ern als eine der einflussreichsten Bands ihres Genres.

Nach der Widervereinigung erfolgreicher als zuvor

Kaum zu glauben, aber Judas Priest wurde ursprünglich als Bluesband gegründet und bestand aus Alan Atkins, Bruno Stapenhill, John Partige und John Perry. Noch im selben Jahr kam Perry bei einem Autounfall ums Leben. Sein Nachfolger wurde Ernie Chataway. Bereits nach wenigen Jahren zog die Gruppe einen Schlussstrich. Atkins trat daraufhin der Band Freight bei, in der Kenneth Downing und Ian Hill spielten. Der Name wurde daraufhin zu Judas Priest geändert, eine Anspielung auf das Lied "The Ballad of Frankie Lee and Judas Priest" von Bob Dylan. Mit John Ellis tourte die Gruppe 1973 noch ohne Vertrag durch Großbritannien. Atkins verließ die Band jedoch wieder und wurde durch Rob Halford ersetzt. Ein Jahr später kam Glenn Tipton dazu. Diese Besetzung hat das Bild der Band bis heute geprägt. Mit "Rocka Rolla" erschien 1974 das erste Album, zwei Jahre später mit "Sad Wings of Destiny" das zweite. Der ursprüngliche Blues wurde mit Rock ergänzt und wies jetzt auch deutliche Elemente des Heavy Metal auf. Die Band unterschrieb im Anschluss ihren ersten Vertrag. In "Sin After Sin" war nichts mehr von Rock oder Blues zu hören. Zusammen Led Zeppelin gingen sie 1977 auf Tour durch Nordamerika – ein riesiger Erfolg. Im Anschluss erschien das Album "Killing Machine". Ein Jahr später starteten Judas Priest ihre erste Welttournee. Vor allem in Japan war das Publikum begeistert. Mit AC/DC ging es 1979 auf Tour. Dabei machten die Bands auch Halt in Deutschland. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichten Judas Preist in den 80er Jahren. Das Album "British Steel" soll unter anderem den Boom des Stils New Wave of British Heavy Metal ausgelöst haben. Es enthält einige der populärsten Songs der Band. Dazu gehören "Breaking the Law", "Living After Midnight" und "United". Judas Priest wagten sich damit zum ersten Mal vor die Kamera und produzierten Musikvideos. Belohnt wurde die Gruppe für ihre Arbeit mit einer Goldenen Schallplatte für "British Steel". 1981 wurde das Album "Point of Entry" veröffentlicht. Mit dem Nachfolger "Screaming for Vengeance" hatten Judas Priest schließlich den absoluten Höhepunkt ihrer Karriere erreicht. Für das Album gab es Doppel-Platin in Amerika sowie Platin in Europa und Japan. 1983 traten sie zusammen mit Größen wie Iron Maiden, Scorpions, Ozzy Osbourne und Def Leppard beim Rockpop in Concert – The Heavy Metal in Dortmund auf. Mit "Turbo" wagte sich die Band 1986 erstmals an Gitarrensynthesizer heran. Einige Fans waren enttäuscht über die angebliche kommerzielle Ausrichtung. Erfolgreich war das Werk trotzdem.

1990 erschien das Album "Painkiller". Judas Priest setzten hier auf einen härteren Sound und Doublebass. Mit dem Ende der dazugehörigen Tour war auch das vorläufige für Judas Priest gekommen. Sänger Rob Halford stieg aus. Mit Tim Owens als Ersatzmann wurde 1997 vergeblich versucht die Band am Leben zu halten. Viele alte Fans waren nicht überzeugt. 2004 fanden Judas Priest schließlich wieder zusammen. Mit Rob Halford als alten und neuen Sänger spielten sie auf dem Ozzfest. 2005 folgte das Studioalbum "Angel of Retribution". Mit "Nostradamus" kam 2008 ein Album in Form einer Doppel-CD auf den Markt. Auf der anschließenden Welttournee waren Songs zu hören, die Judas Preist seit den 80er Jahren nicht mehr gespielt hatte. Zusammen mit Heaven and Hell spielten sie im Rahmen der US-Tour. Weitere Konzerte folgten 2009 in Deutschland. Unterstützung kam dabei von Megadeth und Testament. Obendrauf gab es einen Grammy Award in der Kategorie "Best Metal Performance" für den Song "Dissident Aggressor". Die Epitaph World Tour war die letzte große Tour von Judas Priest. In diesem Rahmen traten sie unter anderem auf dem Wacken Open Air 2011 auf. Dabei wurde Downing von Richie Faulkner ersetzt. 2014 folgte das Album "Redeemer of Souls". Die gleichnamige Tour führte Judas Priest auch nach Deutschland. Sie gaben fünf Konzerte in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Stuttgart und Oberhausen. Daneben spielten sie auf dem Rockavaria Festival in München sowie Rock im Revier in Gelsenkirchen und auf dem Wacken Open Air. Das Album "Firepower" erschien schließlich 2018. Auf der anschließend Tour wurde Tiption durch Andy Sneap ersetzt. Grund ist die Parkinson-Erkrankung unter der Tipton seit über zehn Jahren leidet.

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